ITMC nutzt seit vielen Jahren erfolgreich die I2Cmethod in der Beratungspraxis. Viele IT-Strategien wurden mit dieser Methode entwickelt und umgesetzt. Aber die Zeiten ändern sich:

Im digitalen Zeitalter haben Firmen selten die Zeit, lange Strategieprojekte zu durchlaufen. Entweder es fehlen die Ressourcen (z.B. bei kleinen und mittleren Unternehmen), oder aber man kann schlicht nicht viele Monate auf Ergebnisse warten.

Was also tun? Es lag nahe, unsere Erfahrungen in der Strategieentwicklung einerseits, und in agilem und skaliert-agiler Softwareentwicklung andererseits zu kombinieren. Warum also nicht die Strategie in kleine(ren) Inkrements erarbeiten und einem kontinuierlichen Feedbackloop zwischen Management, Strategieerarbeitung und Praxis zu etablieren?

Aber macht das überhaupt Sinn? Strategie ist nicht das gleiche wie Software. Es geht nicht um die Ausgestaltung vorher priorisierter Features / Stories – sondern um grundlegende Richtungsentscheide. Strategie ist per definitionem Sache des Top-Management und nur sehr begrenzt an ein Team delegierbar.

Auf der anderen Seite leidet die heutige Praxis der Strategie an ähnlichen Problemen wir traditionelle Softwareentwicklung. Langfristige Planungen werden gemacht, die aber schon kurz nach Fertigstellung Makulatur sind. Der Informationsfluss ist ungenügend, und es dauert zu lange bis Entscheidungen getroffen werden. Formalismen sind so arbeitsintensiv, dass die eigentlichen Inhalte in den Hintergrund gedrängt werden.

Daher bin ich klar der Meinung, dass man in der Strategieentwicklung sehr von einem agilen Mindset profitieren kann.

1) Offene und transparente Kommunikation. Strategie soll nicht verstauben, sondern als Grundlage für das Geschäftliche Handeln jeden Tag dienen. Das bedingt aber, dass alle handelnden Mitarbeit im Unternehmen die Strategie verstehen und vertreten.

2) Strategie heisst Lernen. Es braucht „Learning Loops“. Hypothesen müssen formuliert und dann auch geprüft werden. Eine Strategie, deren Prämissen niemals geprüft werden können, ist wertlos.

3) Bottom-Up Elemente sind wertvoll. Richtungsentscheidungen sind Chefsache, aber die Ausgestaltung der Strategie kann und sollte durchaus in Teams durchgeführt werden. Ideen aus der Praxis, und bestehende erfolgreiche Praktiken sollten in die Strategie einfliessen.

4) Iterative Entwicklung und bedarfsorientierte Dokumentation. Strategiedokumente mit 100 Seiten sorgen vielleicht für ein gutes Gefühl beim Verwaltungsrat, aber sind nicht mehr benutzbar. Fünfjahrespläne haben schon in der Sowjetunion nur bedingt funktioniert. Stattdessen: Schritt für Schritt strategische Themen entwickeln, Ergebnisse in einem strukturiert und transparent ablegen, Umsetzung sofort starten.

In diesem Sinne: Auf in eine agilere Strategie-Zukunft mit Living Strategy!

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