Darstellung des T-Modells

Nein, das „T-Modell“ ist kein neuer Fahrzeugtyp ihres bevorzugten Automobilherstellers. Es ist auch nicht das von Frau Prof. Heinemann entwickelte Modell der „T-Shaped Professionals“ (siehe Kasten ganz unten). Das T-Modell der ITMC beschreibt vielmehr einen Ansatz für die Entwicklung des Unternehmensmodells. Dieser Ansatz ist pragmatisch, iterativ und führt zügig zu tragfähigen Resultaten ohne sich dabei mit unnötige Details aufzuhalten. Wie das funktionieren kann?

Bewegung in zwei Richtungen

Ähnlich wie bei „T-Shaped Professionals“ geschieht die Entwicklung im Rahmen des „T-Modells“ in zwei Richtungen:

  • Einerseits wird in der Horizontalen eine umfassende high-level Analyse vorgenommen. Hier eignet sich z.B. die grobe Erfassung der Level-1 Geschäftsprozesse oder der wichtigsten Applikationen also Ankerpunkt (siehe auch der Blogbeitrag zu Stossrichtungen). Auch hier gilt es nicht alle Prozesse bzw. Applikationen aufzunehmen – sondern nur die „Top-50“. Diese Analyse in der Breite wird durch den horizontalen Balken im T repräsentiert.
  • Andererseits wird punktuell auch eine Detailanalyse in der Tiefe vorgenommen. Diese „Deep Dives“ beschreiben Abhängigkeiten im Detail – dies allerdings nur für wenige ausgewählte Schwerpunktbereiche. Diese Detailanalyse wird durch den vertikalen Balken im T dargestellt. Die vertikale Tiefe kann iterativ und sukzessive verfeinert werden. Ein Treiber hierfür sind z.B. Fragestellungen aus neuen Projekten, Änderungsanforderungen oder neue Entwicklungen im Umfeld.

Geschwindigkeit und sukzessiver Nutzen

Dieses Vorgehen bringt Geschwindigkeit, da ganze Segmente des Modells zunächst weggelassen werden können. Die Segmente des „Nichtwissens“ entsprechen den weissen Flächen, die das „T“ zum Quadrat ergänzen würden. Diese weissen Flächen sind „gesparter“ Analyseaufwand. Denn die Modellierung erfolgt erst bei Bedarf, dann wenn neue Schwerpunktthemen in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Damit bringt das Vorgehen auch dauerhaft hohen Nutzen, da es die Bedürfnisse der Modellnutzer als Treiber berücksichtigt.

Mit dem T-Modell erfolgt eine schnelle Bestandsaufnahme: in der Breite und mit punktuellem Tiefgang. Der Themenfokus wird rollierend neu gesetzt – damit wird Modellierung zu einem kontinuierlichen Prozess – getrieben durch konkrete Fragestellungen aus der Strategiearbeit bzw. aus Projekten.

Nach dem initialen Aufbau eines Unternehmensmodells muss dieses gepflegt werden, um aktuell zu bleiben. Typischerweise erfolgt dies im Rahmen periodischer Prüfungs- und Updateprozesse. Auch hier lässt sich das T-Modell anwenden, um Aufwand zu reduzieren und Nutzen zu erhöhen. Anstatt einer periodischen Pflege werden veraltete Modellsegmente nur dann aktualisiert, wenn diese wirklich auch im Fokus des Interesses liegen. Das lässt sich vergleichen mit dem Betreten eines dunklen Raumes mit der Taschenlampe: nur Elemente, die im Bereich des Lichtkegels liegen werden aktualisiert und „frisch“ gehalten.

ITMC Takeaway

Ein Unternehmensmodell soll einen Mehrwert für dessen Nutzer entfalten – sonst ist es nur ein Selbstzweck. Das ITMC T-Modell führt zu Pragmatismus und dauerhaften Nutzen bei der Entwicklung und Pflege des Unternehmensmodells. Statt „auf Halde“ und mit unklarem Nutzen ist die Modellierung dabei ziel- und zweckgerichtet. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen der Modellbenutzer. Auf eine umfassende Detaillierung wird verzichtet – stattdessen liegt der Fokus auf zügigem und (sukzessivem) Nutzen für den aktuellen Anwendungsfall.

 

T-Shaped Professionals

Mit dem Begriff „T-Shaped Professionals“ beschreibt Frau Prof. Elisabeth Heinemann (2010) solche Mitarbeiter im Unternehmen, die sowohl über Spezialwissen in der Tiefe, als auch über ein darauf aufbauendes Breitenwissen verfügen. Eine gewisse Analogie besteht also hier, weil auch das T-Modell eine Entwicklung in zwei Richtungen beschreibt.

t shaped | ITMC AGT-Shape Skill Modell

Abbildung: T-Shape Skill Modell

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